Anwesend:
BM Jung, Günter Stemmler, Christoph Rollenhagen, Andrea Schön, Manfred Schaumann
11.7.2018 -15 Uhr - 17.00 Uhr.
Herr Jung folgte unserer Einladung in unser Vereinslokal:
Zum Auftakt erinnerten wir an das Insektensterben, die Ursachen und die Konsequenzen, die sich für Maßnahmen in Staig ergeben. Neben anderem ist das Artensterben aber dadurch bedingt, dass die passenden Lebensräume verschwinden. Auf dieser Ebene könnte hier in Staig einiges erreicht werden. Herr Jung wird uns dabei unterstützen und uns bei der Suche und der Pflege nach solchen Flächen behilflich sein.
Maßnahmen durch die Gemeinde:
Amphibienschutz: Anstelle des geplanten Tümpels vor der Talstraße ergibt sich ein möglicher Ausweichplatz im Weihungstal auf der vorderen Weiherwiese beim Insektenhotel. Für dieses Vorhaben will Herr Jung demnächst eine Planung einleiten.
Neue Gestaltung einiger Straßenböschungen:
Wir begrüßen die bereits z.T. durchgeführten Maßnahmen an den Böschungen an der Landstraße zwischen Staig und Kreisel: Statt die Flächen zu mulchen, mit Balkenmäher und anschließendem Abräumen des Mahdguts eine Basis für artenreiche Blühflächen zu sorgen. Den Erfolg solcher Maßnahmen kann man an der Böschung der Landstraße von Staig nach Weinstetten neben dem Radweg beobachten. Die Stadt Saulgau hat durch diese Art der Pflege sogar Pflegegelder eingespart. Herr Jung sagt weitere Maßnahmen in dieser Richtung zu.
Biotopverbundsystem
Entlang der Weihung bei der „Baurabrück“ in Steinberg flussaufwärts reihen sich verschiedenartige Biotope aneinander und bilden ein sehr artenreiches, einzigartiges großes Ökosystem. Es besteht aus Heckenreihen, uferbegleitenden Gehölzstreifen, Niedermoorwiesen, Schilfflächen, feuchtem Talgrund mit Tümpeln, Hangschutzwald mit Totholzbeständen, Orchdeenwiesen usw, also ein riesiger Lebensraum für eine differenzierte Pflanzen- und Tierwelt. Der BUND wird dieses Gebiet weiter untersuchen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorstellen. Herr Jung wird diese Maßnahmen unterstützen und ist auch daran interessiert, dass dieser Naturschatz seiner Bedeutung entsprechend ins Bewusstsein der Öffentlichkeit tritt. Weiter ist vorgesehen mit kleineren Infotafeln und Veranstaltungen auf die Besonderheiten der Biotope einzugehen.
Kreisel: Eine gelungene Gestaltung! Nun muss aber eine differenzierte Pflege erfolgen u.a. den jetzt aufkommenden Wildwuchs beseitigen, damit kein Überwuchern der ständigen Anpflanzung erfolgt.
Weiherwiesen: Das anfallende Mahdgut aus der Orchideenwiese wird weiterhin von der Gemeinde von einem Sammelplatz aus abgefahren.
Flurneuordnung:
Herr Jung hörte sich unsere Gedanken zum augenblicklichen Stand der Flurneuordnung an. Wir formulierten, dass grundlegende Ziele wie hangschützende oder verbindende Heckenreihen, straßenbegleitende Bäume, grundwasserschonende Maßnahmen zu wenig berücksichtigt wurden.
Herr Rollenhagen bringt noch das Gespräch auf den Recyclinghof. Es geht um die Hütte. Sie sollte repariert werden. Herr Jung meint, ob es sich rentiert ist ungewiss, da ständig Veränderungen von Seiten des Landkreises in Sachen Müll vorgenommen werden und deswegen eine Voraussage nicht möglich ist. Aber kleine Ausbesserungen sind denkbar. Sie würden dann vom BUND übernommen werden.
Wir danken Herrn Jung für dieses ausführliche Gespräch, sein Verständnis und seine Unterstützung für unsere Arbeit.
Für das Protokoll
Manfred Schaumann